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Urin

Allgemein

Spontanurin wird im Wesentlichen für qualitative Untersuchungen und für das Harnsediment verwendet.

Für quantitative Messgrößen (Proteinurie) ist der 2. Morgenurin (zweite Tagesportion im Laufe des Vormittags) ausreichend. Die Werte müssen aber immer auf Kreatinin bezogen werden.

Mittelstrahlurin

Damit die Erreger im Blasenurin möglichst hohe Keimzahlen erreichen (Abgrenzung gegen Kontaminanten), sollte die Urinentnahme frühestens 3-5 Stunden nach der letzten Miktion erfolgen; in der Regel ist dies der erste Morgenurin.

Entnahme beim Mann:

  • störende Kleidung fixieren
  • Intimpflege durchführen/lassen
  • Vorhaut mit der Hand vollständig zurückziehen, mit der anderen Hand mit Einmalwaschlappen oder Kompressen die Eichel und Harnröhrenmündung (Richtung Penisschaft) mit Wasser gründlich reinigen

Entnahme bei der Frau:

  • störende Kleidung fixieren
  • Intimpflege durchführen/lassen (Duschen, Genitalspülung, mechanische Reinigung des äußeren weiblichen Genitals mit Einmalwaschlappen)
  • Mit gespreizten Beinen über die Toilette stellen, mit einer Hand die Labien spreizen, mit der anderen Hand die Vulva mit Einmalwaschlappen von vorne nach hinten reinigen, wiederholen.

Für Beide gilt:

  • Erste Urinportion ablaufen lassen, dann etwa 50 ml Urin, ohne Unterbrechung des Harnstrahls (möglichst ohne Berühren von kontaminierten Schamhaaren) in den sterilen Einwegbecher
  • sterile Nierenschale auffangen, abstellen; Miktion beenden.
  • Urin in das Uringefäß umfüllen. Urinüberschuss abtropfen lassen (überschüssigen Urin ablaufen lassen).
  • Schraubgefäß luftdicht verschließen, beschriften

Sammelurin

Genaue Sammelanweisungen befinden sich auf dem speziellen Sammelgefäß.

Sammelbeginn optimal nach dem ersten Morgenurin, der verworfen wird, und endet mit dem ersten Morgenurin des nächsten Morgen.

Urin gekühlt und lichtgeschützt lagern.

Punktions-/Katheterurin

Wird der Urin durch Blasenpunktion oder Einmal-Kathterisierung gewonnen, muss dies unbedingt vermerkt werden: In diesen Fällen gelten für die quantitative Beurteilung andere Kriterien als bei Mittelstrahlurin.

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