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Mikrobiologie

Das Untersuchungsmaterial zum Erregernachweis soll möglichst gezielt von Infektionsort und ohne Kontamination entnommen werden. Die Entnahme sollte vor Beginn einer bakteriellen Therapie oder wenn das nicht möglich ist, kurz vor der nächsten Antibiotikagabe erfolgen. Mehrmalige Entnahmen erhöhen die diagnostische Sicherheit.

Materialien aus dem Respirationstrakt

Mund-/ Rachenabstrich

  • Mit dem Watteende des Tupfers mehrfach in die abzustreichende Region streichen
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium.

Nasenabstrich

  • Mit dem Watteende des Tupfers in die Nasenhöhle streichen.
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium.
    (Für PCR: trockener Abstrich ggf. VTM Abstrich).

Sputum

  • Möglichst Morgensputum gewinnen
  • Den Mund gut mit Leitungswasser ausspülen.
  • Deckel des Sputum-Röhrchens entfernen, den Behälter nur von außen anfassen.
  • Tief ein- und ausatmen. Nach jedem Einatmen den Atem für ca. 3-5 Sekunden anhalten. Diesen Vorgang möglichst wiederholen. Durch die Atemarbeit wird die Lunge gut entfaltet und die Produktion von Sputum angeregt.
  • Erneut tief Luft holen und Sputum ins Probengefäß abhusten.
  • Hinweis zur Mykobakteriendiagnostik: Das Abhusten zur Gewinnung einer möglichst großen Probenmenge 2-3mal wiederholen.
  • Transportmedium: Sputumröhrchen (Steriles Röhrchen mit Schraubdeckel)

Trachealsekret

  • Bei intubierten oder tracheotomierten Patienten Gewinnung durch Absaugung mit zwischengeschaltetem Auffanggefäß.
  • Erste Portion nach Möglichkeit verwerfen.
  • Spitzen der Absaugkatheter nur einsenden, wenn sehr geringe Sekretmengen zu erwarten sind (Frühgeborene, Säuglinge)
  • Transportmedium: Steriles Röhrchen mit Schraubdeckel

Untersuchungsmaterial aus dem Gastrointestinaltrakt

Rektalabstrich

  • Rektalabstriche durch Einführen eines dicken Abstrichtupfers bis hinter den Schließmuskel unter mehrfachem Drehen aus dem Rektum entnehmen.
  • Tupfer anschließend in Transportmedium einbringen und bis zum Transport bei Raumtemperatur lagern.
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium

Stuhl

  • In der Regel sollten 2-3 Stuhlproben eingesandt werden, da hierdurch die Nachweisrate darmpathogener Erreger deutlich zunimmt
  • Bitte entnehmen Sie mit dem Löffelchen, welches sich in dem Röhrchen befindet, eine ca. kirschkerngroße Probe. Sie sollten mit dem Löffelchen an drei verschiedenen Stellen der Stuhlprobe entnehmen. Die Verschmutzung der Außenflächen ist unbedingt zu vermeiden.
  • Transportmedium: Probenröhrchen für Stuhlproben

Objektträger (Oxyuren-Nachweis)

  • Tesafilmabklatsch, der morgens direkt nach dem Aufwachen noch vor dem Duschen auf die Analregion aufgedrückt und dann auf einen Objektträger geklebt wird
  • Transportmedium: Objektträger, Tesafilm

Untersuchungsmaterial aus Urogenitalsystem

Ejakulat

  • Vor Materialgewinnung Reinigung der Harnröhrenmündung.
  • Material im Ejakulat-Röhrchen auffangen.
  • Es sollte möglichst innerhalb von 2-4 Stunden ins Labor gelangen, um eine stärkere Veränderung der Keimzahlen und ein Absterben empfindlicher Erreger zu verhindern.
  • Transportmedium: Steriles Röhrchen

Zervikal-/ Vaginalabstrich

  • Vagina mit den Fingern etwa spreizen.
  • Nach Spekulum-Einstellung Material gezielt mit einem Abstrichtupfer entnehmen (keine Gleitmittel mit antibakteriellen Zusätzen verwenden!).
  • Bei Zervikalabstrich achten Sie darauf, dass der Tupfer nicht mit der Schleimhaut der Vagina in Berührung kommt, um eine Kontamination der Probe mit Bakterien der physiologischen Vaginalflora zu vermeiden.
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium
    (Für PCR: trockener Abstrich)

Urethralabstrich

  • Abstrich frühsten 3 Stunden nach der letzten Miktion abnehmen.
  • Bereich um die Harnröhrenmündung mit Wasser und Seife reinigen, gut abspülen und mit sterilem Tupfer abtrocknen.
  • Dünnen Abstrichtupfer ca. 2 cm tief in die Harnröhre einführen.
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium
    (Für PCR: trockener Abstrich)

Abstriche, Punktate

Intraoperativer Abstrich

  • Mit dem Watteende des Tupfers mehrfach in die abzustreichende Region streichen.
  • Deckel des Transportmedium abziehen und verwerfen.
  • Tupfer in das Transportmedium stecken und fest verschließen
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium

Ohrabstrich

  • Bei Gehörgangsabstrichen sollte die Ohrmuschel vorher desinfiziert werden und ggf. Krusten entfernt werden.
  • Mit einem Abstrichtupfer wird dann der Gehörgang rotierend abgestrichen.
  • Bei einem tiefen Gehörgangsabstrich sollte ein Ohrtrichter verwendet werden, um eine Kontamination mit Keimen des Außenohres zu vermeiden.
  • Bei Mittelohrpunktionen und Parazentesen bei geschlossenem Trommelfell zunächst den Gehörgang mit physiologischer NaCl-Lösung säubern. Danach das Trommelfell punktieren und aseptisch etwas Flüssigkeit aspirieren.
  • Bei rupturiertem Trommelfell kann das Untersuchungsmaterial direkt mit einem Tupfer unter Zuhilfenahme eines Spekulums gewonnen werden. Dabei darauf achten, dass der Tupfer nicht mit der Haut in Berührung kommt, um eine Kontamination der Probe mit Bakterien der physiologischen Flora zu vermeiden.
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium

Wundabstrich

  • Mit dem Watteende des Tupfers über die Wunde streichen.
  • Dabei möglichst nicht die Wundränder berühren, um eine Kontamination mit umgebender Hautflora zu vermeiden!
  • Transportmedium: Abstrichtupfer mit Transportmedium

Punktat

  • Punktionsstelle mit geeigneten Präparaten gründlich desinfizieren, alkoholische Desinfektionsmittel vor der Punktion verdunsten lassen.
  • Nach hygienischer Händedesinfektion sterile Handschuhe anziehen und Entzündungsprozess punktieren, gegebenenfalls unter streng aseptischen Bedingungen (z. B. Gelenkpunktionen).
  • Punktat in der Spritze oder in einem sterilen Röhrchen schnellstmöglich ins Labor senden
  • bei längerer Lagerung zusätzlich eine Blutkulturflasche mit dem Punktat beimpfen
  • Transportmedium: Steriles Röhrchen

Untersuchung Fremdkörper

Intrauterinpessar (IUP, Spirale)

  • Ein Transportgefäß vorbereiten und mit ca. 20 ml steriler physiologischer Kochsalzlösung füllen.
  • Intrauterinpessar unter Einhaltung steriler Kautelen entnehmen.
  • Transportmedium: steriles Probengefäß

Katheterspitze

  • Einmalhandschuhe anziehen.
  • Kathetereintrittsstelle desinfizieren
  • Katheter mit eine sterilen Pinzette vorsichtig ziehen. Dabei darauf achten, dass die Spitze nicht kontaminiert wird.
  • Transportgefäß öffnen.
  • Katheterspitze 4- 6 cm mit einer sterilen Schere vorsichtig abschneiden und in ein steriles Transportgefäß fallen lassen. Transportgefäß verschließen
  • Transportmedium: steriles Probengefäß

Probenlagerung

Nach der Probenentnahme wird das gewonnene Untersuchungsmaterial für den unmittelbaren Transport ins Labor vorbereitet. Falls der Transport nicht sofort nach der Laborabnahme erfolgen kann, so sind nachfolgende Bedingungen für die Zwischenlagerung bis zum Transport zu beachten:

Probenmaterial,
Mikrobiologie
Empfohlene
Lagerungsbedingungen
Abstriche (Mikrobiologie),
Punktate, Sekrete
Raumtemeratur
Molekularbiologie-Proben Kühlschrank
(+2 - +8°C)
Respiratorische Sekrete
(Sputum, Trachealsekret, Bronchialsekret, BAL)
Kühlschrank
(+2 - +8°C)
Blutkulturen (Nachweis von Erregern)
Punktat in Blutkulturflasche
Raumtemperatur
Liquor (mikrobiologische Untersuchung) nicht lagern, sofortiger Transport;
ggf. eine Blutkulturflasche beimpfen
Urin, Stuhl Kühlschrank
(+2 - +8°C)
Katheterspitze Kühlschrank
(+2 - +8°C)

Abstrichtupfer mit Gel

Trockener Abstrichtupfer

Steriles Röhrchen

Steriler Becher

Stuhlröhrchen

Virustransportmedium (VTM)

HPV-PCR Frau

HPV-PCR Mann

STD-PCR Abstrich

STD-PCR Urin

Xpert Urin Kit

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